Kornelia Katzenmeier, Gründungsmitglied von Women in KNX und Managerin der Futurasmus GmbH KNX Group teilt ihre Erfahrungen als Frau in führender Position und ermutigt Frauen, ihren Träumen zu folgen.
KNXtoday: Wie haben Sie KNX kennengelernt und wie sind Sie zum Geschäftsführer der Futurasmus GmbH KNX Group geworden?
KK: Im Jahr 1996, als ich als Assistent der Geschäftsleitung in einem Elektrounternehmen arbeitete, wurde das KNX (damals EIB) Gebäudeautomationssystem eingeführt, das seiner Zeit weit voraus war. Ich war beeindruckt von dem Enthusiasmus der Systemintegratoren und der optimistischen Stimmung auf dem Markt für Elektrotechnik.
Das Unternehmen unterhielt enge Beziehungen zu den Spielern auf dem KNX Markt, und 2009 besuchten mein Mann und ich Futurasmus SL in Alicante, Spanien. Sie präsentierten uns eine fantastische, vielseitige Website und ein umfassendes KNX Portfolio in drei Sprachen. Wir waren so begeistert, dass ich sagte: „Das ist so toll, wir sollten es unbedingt in Deutschland anbieten.” Da es für Deutsche keinen Sinn hatte, in Spanien zu bestellen, wurde die Idee geboren, eine deutsche Tochtergesellschaft zu gründen. Ich kam mit einer neuen Herausforderung nach Deutschland zurück, nämlich als Geschäftsführerin der Futurasmus GmbH KNX Group. Im November 2009 haben wir die Futurasmus GmbH gegründet, mit Stephan Erasmus und mir als gemeinsamen Geschäftsführern.
KNXtoday: Hatten Sie bedeutende weibliche Führungskräfte, die Sie auf Ihrem Weg inspiriert oder unterstützt haben?
KK: Da diese Branche überwiegend von Männern beherrscht wird, gab es keine weiblichen Manager, die mich unterstützt hätten. Allerdings schenkte mir die Geschäftsführerin von Futurasmus SL, Ana-Blanca Jimenez, ihr volles Vertrauen und gab mir freie Hand, die Futurasmus GmbH in Deutschland zu gründen.
KNXtoday: Welche Herausforderungen haben Sie als Frau, die bei KNX / in der Branche arbeitet, bewältigt?
KK: Nach der Gründung der Futurasmus GmbH KNX Gruppe wurde mir klar, dass ich als Frau in meiner Position in der Branche den KNX Partnerkurs machen musste. Nachdem ich dies Anfang 2010 in Alicante erfolgreich abgeschlossen hatte, wurde ich zertifizierter KNX Partner. Daher wussten unsere Kunden, dass ich nicht nur eine Geschäftsfrau war – ich wusste, wovon ich sprach, und konnte die richtigen Produkte für die entsprechende Aufgabe anbieten.
KNXtoday: Welche Qualitäten bringen Frauen Ihrer Meinung nach in die Branche bzw. zu KNX?
KK: Meiner Meinung nach haben Frauen einen größeren Überblick. Sie sind in der Regel bessere Diplomaten, können besser mit Konflikten umgehen und haben sehr hohe Erwartungen an sich selbst, besonders in dieser Branche.
Allerdings muss man zwischen den Bereichen, in denen Sie arbeiten, differenzieren. Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem Manager und einem Systemintegrator. Der Umgangston auf der Baustelle ist sicherlich ein anderer als in der Chefetage.
KNXtoday: Welche Rolle haben Sie bei der Gründung von Women in KNX gespielt, was hoffen Sie zu erreichen und was raten Sie anderen Frauen, die eine führende Rolle anstreben?
KK: Ich bin seit 2010 Mitglied von KNX Professionals Deutschland e.V. und war vier Jahre lang als Schatzmeister im Vorstand tätig. Seit 2022 bin ich Mitglied des Aufsichtsrats von KNX Deutschland e.V.
Als Katja Schuster die Idee hatte, Frauen in KNX zu stärken, war ich sofort bereit, sie zu unterstützen. Während meiner Zeit in der Branche hatte ich festgestellt, dass für Frauen zu wenig getan wurde. Es ist sehr wichtig, eine Gemeinschaft zu haben, in der sich Frauen gegenseitig unterstützen und Ideen austauschen können.
Ich würde Frauen, die eine führende Position anstreben, raten, ihre Chancen zu nutzen, mit der Arbeit zu wachsen und ihre Träume nicht aufzugeben. Die Lebensumstände werden sich ändern, die Prioritäten werden sich verschieben, aber Sie haben immer die Möglichkeit, Ihre Ziele zu erreichen. Ihr Beruf ist auch Ihre Berufung.
KNXtoday: Wie können männliche Allianzen die Führungsqualitäten von Frauen unterstützen?
KK: Männer sollten Frauen auf gleicher Ebene begegnen, sie gleich behandeln und das weibliche Potenzial positiv anerkennen.
KNXtoday: Sie haben geholfen, den Hashtag #loveKNX auf der Light + Building Show 2024 zu kreieren. Welche Rolle kann Ihrer Meinung nach die Sprache spielen, wenn es darum geht, Veränderungen an einem von Männern dominierten Arbeitsplatz zu bewirken?
KK: In der Vergangenheit konzentrierte man sich auf die Funktionen und umfangreichen Möglichkeiten von KNX, aber heutzutage reicht die Technologie allein nicht mehr aus. Emotionen müssen vermittelt werden, Gefühle müssen angesprochen werden und Liebe ist wahrscheinlich das stärkste Gefühl. Liebe ist mit Verständnis, Einfühlungsvermögen und Gemeinschaft verbunden, und diese Eigenschaften sind am Arbeitsplatz unerlässlich.
KNXtoday: Wie können die Leute mit Ihnen in Kontakt treten?
KK: Sie können mich über die Futurasmus GmbH KNX Group finden und Women in KNX.
Kornelia Katzenmeier ist Geschäftsführerin der Futurasmus GmbH KNX Group, einem multifunktionalen Servicepartner, Großhändler, Schulungszentrum und Testlabor. Sie ist auch ein Gründungsmitglied von Women in KNX
