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Messe-Rückblick – 100 Jahre Tüfteln und Grübeln auf der IFA gefeiert

Katie Rose reflektiert über die Highlights der 100. IFA-Ausstellung und die Position von KNX an der Spitze nachhaltiger technologischer Innovationen.

Die im Dezember 1924 gegründete IFA (Internationale Funkausstellung), die vom 6. bis 10. September 2024 in der Messe Berlin stattfindet, feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Als eine der weltweit führenden Fachmessen für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte hat die IFA viele außergewöhnliche Innovationen und deren Erfinder hervorgebracht.

Bei ihrer Ankunft durch einen Gang mit bunten Fahnen wurden die Besucher in der modernistischen Eingangshalle der Messe Berlin von einem Hologramm von Albert Einstein begrüßt, der seine Eröffnungsrede auf der siebten Großen Deutschen Funkausstellung, wie sie damals hieß, im Jahr 1930. „Liebe Anwesende und Abwesende“, sagt er, „wenn Sie Radio hören, denken Sie daran, wie die Menschen in den Besitz dieses wunderbaren Kommunikationsmittels gekommen sind. Die ursprüngliche Quelle aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des tüftelnden und grübelnden Forschers und nicht minder die konstruktive Phantasie des technischen Erfinders.“

Der Eingang zur 100. IFA-Ausstellung, die vom 6. bis 10. September 2024 in der Messe Berlin stattfindet.

Einstein hielt seine Rede am Fuße des neu errichteten Funkturm (Funkturm) neben der ersten Ausstellungshalle der Messe. Inspiriert durch den Eiffelturm, der Langer Lulatsch, (Der Langer Lulatsch, dessen Bau zwei Jahre dauerte, wurde 1926 anlässlich der dritten Deutschen Funkausstellung eröffnet und sendete 1928 die erste Live-Fernsehsendung. Nachdem er den Zweiten Weltkrieg auf drei Beinen überstanden hatte, überragte der Langer Lulatsch historische IFA-Momente wie die Einschaltung des deutschen Farbfernsehens durch Vizekanzler Willy Brandt im Jahr 1967.

(L) Das Grundig-Tonbandgerät TK20 von 1958-9, ausgestellt in der Geschichtsausstellung IFA 2024, und (R) der Berliner Funkturm/Radio Tower.

In diesem Jahr begrüßte die IFA 1800 Aussteller und 215.000 Besucher aus 138 Ländern. Zu den Kernbereichen der Messe gehörten Home und Entertainment, Home Appliances, Smart Home und Communication sowie die Wachstumsbereiche Audio, Computing und Gaming, Fitness und Digital Health, Mobility, Photo, Video und Content Creation. Innovative Startups wurden auf der IFA Next – A Look to the Future vorgestellt, mit einem besonderen Fokus auf das Partnerland Südkorea. Über 120 Redner, darunter die Künstler Nicole Scherzinger und Riccardo Simonnetti, diskutierten über aktuelle Themen wie KI, Nachhaltigkeit, Konnektivität, Fitness und digitale Gesundheit sowie Content Creation. Das Programm des Sommergarten-Festivals umfasste ein Comeback der Dance-Music-Band Faithless sowie Auftritte von Bryan Adams, Lie Ning und Kelvin Colt.

Zu den langjährigen Marken, die sich auf der IFA 2024 präsentierten, gehörten Miele, das sein 125-jähriges Jubiläum mit der Einführung der weltweit ersten Waschmaschine ohne Trommelrippen feierte, und Guard L1, der erste Zylinderstaubsauger, der über ein LCD-Farbdisplay gesteuert wird. Unter dem Motto „Say hi to intelligence“ stellte KNX Mitglied Siemens den Backofen iQ700 vor, der mit Hilfe von KI 80 Gerichte erkennt und zubereitet, sowie die vollautomatische Kaffeemaschine EQ900. Siemens wird seine KNX Produkte auf der NECA (National Electrical Contractors Association) in diesem Herbst vorstellen.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit war ein großes Thema auf der Messe, mit Ausstellern wie Octopus Energy, die erneuerbare Energien fördern, und GEME, die einen elektronischen, intelligenten Komposter vorstellten. Da 20 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen auf den Wohnungsbau entfallen, ist die Schaffung intelligenter, nachhaltiger Häuser von entscheidender Bedeutung für die Eindämmung des Klimawandels.

Nachhaltigkeit auf der IFA 2024 – der intelligente Komposter von Geme und Octopus Energy, der erneuerbare Energien fördert.

KNX auf der IFA

KNX stellt schon seit einigen Jahren auf der IFA aus und hatte auf der diesjährigen Messe eine beeindruckende Präsenz als Steuerungsprotokoll für das ZVEH E-Haus, das zuvor auf der Light + Building 2024 vorgestellt wurde. Bei einem Rundgang durch das Haus betonten sowohl KNX Geschäftsführer Heinz Lux als auch Systemintegrator Marco Koyne das Hauptziel des intelligenten Wohnens, nämlich die Senkung des Energieverbrauchs und die Einsparung von Kosten bei gleichbleibendem Komfort für den Verbraucher.

(L) Smart House auf der IFA 2024, und (R) KNX CEO Heinz Lux und Systemintegrator Marco Koyne bei der Führung.

Der Rundgang zeigte, wie KNX es den Verbrauchern ermöglicht, auf eine Fülle von Daten über ihren Energieverbrauch und ihre Kosten zuzugreifen und gleichzeitig ein sicheres, gesundes und nachhaltiges Smart Home zu erhalten. Intelligente Fenstergriffe können zum Beispiel so eingestellt werden, dass sie sich bei Wetterveränderungen öffnen oder schließen und Warnmeldungen senden, wenn sie unverschlossen bleiben. Ein KI-gesteuertes Badezimmerpanel kann den Tag mit Gesundheitsstatistiken, Medikamenten- und Kalendererinnerungen einrichten. Bodensensoren im Schlafzimmer können Alarm auslösen, wenn der Bewohner aus dem Bett fällt, während Wasserhahnsensoren dafür sorgen, dass die Wassertemperatur für Kinder und ältere Menschen auf einem sicheren Niveau bleibt.

KI kann jetzt auch den Inhalt des Kühlschranks bewerten und Vorschläge für Mahlzeiten machen, wodurch die Verschwendung von Lebensmitteln verringert wird, während erhebliche Energie- und Kosteneinsparungen erzielt werden können, indem Geräte wie Kochfelder und Warmwasserbereiter so programmiert werden, dass sie nur während der Nutzung aktiviert werden. Geschirrspüler und Waschmaschinen können auch so eingestellt werden, dass sie zu Zeiten mit niedrigem Stromtarif oder mit in Batterien gespeicherter erneuerbarer Energie laufen.

Den Besuchern des E-Hauses wurde gezeigt, wie KNX zur Steuerung des Energieverbrauchs eingesetzt werden kann.

Blickfang und Spaß bei der Einführung

Neben dem E-Haus warb eine Astronautenkatze für die selbstreinigende Katzentoilette Astropet, die das Gewicht der Katze mitten im Kot misst. Auch für die intelligenten Haustiere war auf der Messe mit automatischen Fütterungs-, Trink- und Pflegegeräten bestens gesorgt.

Intelligente Haustiergeräte von Daewoo und Astropet.

Zu den weiteren unterhaltsamen Neuheiten zählten die Barbie X Kodak Printomatic, eine neue Sofortbildkamera und ein mobiler Fotodrucker, sowie der Auto-Twist AI PC von Lenovo, der sich als Reaktion auf Sprache und Bewegung drehen kann, um dem Benutzer durch den Raum zu folgen. Die Neuheit von KI-Gadgets wie robotergesteuerten Rasenmähern wurde von Diskussionsrunden und Präsentationen begleitet, die sich mit der Ethik und den Auswirkungen der explosionsartigen Ausbreitung der KI in allen Lebensbereichen befassten.

Das herausragende Lichtdisplay kam vom türkischen Elektronikhersteller Vestel, dessen LED-Installation Bilder von Besuchern einfing. Das Unternehmen stellte außerdem seinen MiniLED-Fernseher, den AI Art TV und den Block TV vor, mit dem Nutzer ihren Fernsehbildschirm und -ständer ersetzen, reparieren und aufrüsten können.

(L-R) Das Waschmaschinen-Display von Siemen und die LED-Installation von Vestel.

Fazit

Als älteste Technikmesse der Welt ist die IFA offensichtlich bestrebt, zu zeigen, dass sie nicht nur eine traditionelle Handelsmesse ist, indem sie neben technologischen Fortschritten auch Kultur und Unterhaltung präsentiert. Die Begeisterung, die durch die Weltpremieren elektrischer und elektronischer Gadgets sowie den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz ausgelöst wurde, wurde von dem starken Gefühl begleitet, dass der Geist der Innovation nun auch auf die Suche nach nachhaltigen Lösungen angewendet werden muss. Die Präsenz von E-Haus auf der Messe unterstrich dies und machte KNX zum Vorreiter für zukunftsweisende Technologien, die sowohl verbraucherorientierte Trends als auch die dringende Notwendigkeit zur Bewältigung der Klimakrise erfüllen.

Nicole Scherzingers Ratschlag am Ende ihres IFA-Kamingesprächs lautete: „Hören Sie auf das Flüstern Ihres Herzens, glauben Sie daran und folgen Sie ihm“. Hoffen wir, dass das nächste Jahrhundert des Flüsterns, Tüftelns und Nachdenkens der göttlichen Neugier“ Lösungen für eine sichere, glückliche, gesunde und nachhaltige Zukunft hervorbringt!

IFA Berlin: www.ifa-berlin.com

ZVEH E-Haus: www.zveh.de/maerkte-themen/smart-homesmart-building/das-e-haus.html

Katie Rose ist stellvertretende Redakteurin bei der Zeitschrift KNXtoday.

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