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Women in KNX: Annika Egloff-Schoenen über das Sichtbarmachen von Frauen

In diesem Interview mit Katie Rose reflektiert Annika Egloff-Schoenen über die sich verändernde Vertretung von Frauen im Handwerk.

Annika Egloff-Schoenen ist Chefredakteurin des BusSysteme Magazins und Geschäftsführerin der Fachverlag Dr. H. Arnold GmbH, einem familiengeführten Verlag für Fachzeitschriften in den Bereichen Elektro und Mobilität. Sie ist auch Gründungsmitglied von Women in KNX.

KNXtoday: Erzählen Sie uns die Geschichte Ihres Familienunternehmens Fachverlag Dr. Helmut Arnold GmbH und Ihre Rolle darin.

Annika Egloff-Schoenen

AE-S: Mein Urgroßvater gründete unseren Verlag als Tageszeitung und Druckerei im Jahr 1911. In den 1950er Jahren rief mein Großvater zwei Zeitschriften ins Leben, die heute noch existieren: ElektroWirtschaft, die sich an den Elektrogroßhandel richtete, und Nahverkehrs-praxis, die sich an öffentliche Verkehrsbetriebe und Behörden im Mobilitätssektor richtete. Meine Mutter, Gudrun Arnold-Schoenen, übernahm das Unternehmen im Jahr 1990. Als ich anfing, war es meine Aufgabe, mich um die digitale Seite des Unternehmens zu kümmern, und jetzt bin ich gemeinsam mit meiner Mutter CEO. Wir haben die Zeitschrift BusSysteme im Jahr 2021 gekauft, um das Geschäft zu erweitern, und seitdem hat uns das KNX Virus erwischt. Trotz seiner Komplexität bin ich von diesem Standard fasziniert und lerne jeden Tag etwas dazu.

KNXtoday: Seit seiner Gründung im Jahr 1911 hat der Fachverlag Dr. Helmut Arnold GmbH enorme Veränderungen in der Branche miterlebt – wie haben sich Ihrer Meinung nach die Rollen von Frauen verändert?

AE-S: Was ich lustig, aber auch ein wenig beängstigend finde, ist der Blick zurück auf unsere Zeitschriftenanzeigen aus den 60er und 70er Jahren. Damals warben die Hersteller von Haushaltsgeräten mit Slogans wie „Wenn Papa waschen müsste, würde er eine Miele-Waschmaschine kaufen”, um Ehefrauen das Leben zu erleichtern. Das fühlt sich heutzutage ziemlich merkwürdig an.

Fotos aus dem Archiv des ElektroWirtschaft Magazins, die zeigen, wie Frauen und Technik im letzten Jahrhundert dargestellt wurden.

KNXtoday: Sie arbeiten als Mutter-Tochter-Gespann mit Gudrun Arnold-Schoenen. Welche gemeinsamen und gegensätzlichen Erfahrungen haben Sie als Frauen, die im Gewerbe arbeiten, gemacht?

AE-S: Meine Mutter begann ihre Karriere zu einer Zeit, als die Dinge noch ganz anders waren. Auf vielen Konferenzen war sie zum Beispiel die einzige Frau unter Männern in dunklen Anzügen. Sie war also ein einflussreiches Rollenmodell für mich. Die Umstände haben sich im Laufe der Jahre geändert, und so ist es nicht verwunderlich, dass wir als Frauen aus verschiedenen Generationen manchmal unterschiedliche Ansichten haben.

KNXtoday: Ihr Großvater hat die Leitung des Familienunternehmens an Ihre Mutter übergeben – welche Rolle können Ihrer Meinung nach Männer bei der Unterstützung von Frauen in führenden Positionen spielen?

AE-S: Männer können eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Frauen spielen, insbesondere in einer Branche wie der unseren. Sie können helfen, Vorurteile abzubauen und Frauen sichtbar zu machen.

Weitere stereotypische Darstellungen von Frauen und Technik aus dem ElektroWirtschaft Magazin Archiv.

KNXtoday: Welche Rolle haben Sie bei der Gründung von Women in KNX gespielt und wie hoffen Sie, dass das Programm Frauen unterstützen wird?

AE-S: Nach einem ersten Gespräch mit der Gründerin von Women in KNX, Katja Schuster, trafen wir uns in Frankfurt, um Ideen zu entwickeln. Nach der erfolgreichen Eröffnungsveranstaltung auf der Light + Building 2024 planen wir nun eine Veranstaltung auf der Messe belektro in Berlin im November. Unser Ziel ist es, Frauen in einer von Männern dominierten Branche zu vernetzen und ihnen zu helfen, sich gegenseitig zu unterstützen. Außerdem möchte ich ein Mentorenprogramm zur Unterstützung junger Frauen aufbauen.

KNXtoday: Wie wollen Sie die positive Repräsentation erhöhen und mehr Frauen motivieren, eine Karriere im Gewerbe und bei KNX in Betracht zu ziehen?

Heute wollen wir zusätzlich zur Initiative Women in KNX Frauen in unseren Magazinen und Veranstaltungen sichtbar machen. Frauen neigen dazu, ein geringeres Selbstwertgefühl zu haben als Männer. Deshalb möchte ich sie ermutigen, selbstbewusst genug zu sein, um im Mittelpunkt zu stehen, nicht als Alibifrau, sondern als sie selbst.

KNXtoday: Wie kann man mit Ihnen in Kontakt treten?

AE-S: Über LinkedIn und www.bussysteme.de

Katie Rose ist stellvertretende Redakteurin bei der Zeitschrift KNXtoday.

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